17
4.
Die Israeliten.
I. Das Land und seine Namen. Das im Norden von Syrien, im Westen von Phnicien und dem Meer, im Sden und Osten von Wsten-stammen umgebene Land zu beiden Seiten des Jordans hie bei den Griechen Palstina oder Philista (nach den im S.-W. eingedrungenen Philistern), in der spteren Zeit Juda (nach dem Stamme Juda). Der Name Kanaan d. i. Niederland bezeichnete eigentlich den schmalen Tieflandstreifen an der Kste; im weiteren Sinne wurde das ganze Land westlich vom Jordan so genannt.
Das Innere des etwa 500 Quadratmeilen ^ groen Landes ist ein Hochplateau Kalkgebirge) mit tief eingerissenen Tlern und Gipfeln bis zu 900 m Hhe: Das Vorgebirge Karmel im Westen erreicht 570 m, der Berg Tabor in der nrdlichen Landschaft Galila 600 m, die Hhe von Jerusalem in der sdlichen Landschaft Juda 760 m2.
Das Land ist von Norden nach Sden durchstrmt vom Jordan (d. i. der Herabsteigende). Er entspringt auf dem 2800 m hohen Hermon, durchfliet den See Genezareth (auch See Tiberias und Galilifches Meer genannt, 200 m unter dem Spiegel des Mittelmeeres) und mndet in das Tote Meer (auch Salzmeer oder Asphalt-see genannt, 400 m unter dem Mittelmeer).
Il Geschichte, a) Von der ersten Einwanderung in Pal-stina bis zur Rckeroberung des Landes: 20001300 v. Chr.
1. Die Patriarchen. Um 2000 v. Chr. wanderte Abraham, ein semitischer Nomadenfrst, aus Ur in Chalda (vgl. S. 11) in das Tal Hebron (westl. vom Toten Meer). Abraham, sein Sohn Isaak und sein Enkel Jakob oder Israel (d. i. Gottesstreiter) sind die Stammvter oder Patriarchen der Hebrer (d. i. Jenseitigen) oder des israelitischen Volkes. Auf Einladung seines nach gypten verkauften Sohnes Joseph zog Jakob bei einer Hungersnot dorthin und lie sich im Lande Gosen (im Nildelta) nieder.
2. Der Aufenthalt in gypten: 1800(?)-1300 v. Chr. Die zu einem starken Volk angewachsenen Israeliten wurden von den stamm-verwandten Hhksos, die damals in Unterghpten herrschten, milde behandelt, nach deren Sturz aber von den Pharaonen mit Frondiensten bedrckt. Sie wanderten daher unter Moses, einem Volksgenossen, der in den gyptischen Wissenschaften unterrichtet war, aus gypten und blieben zunchst in der Wste und im Gebirgsland Sinai, wo sie das Gesetz erhielten und dadurch im Glauben an ihren Beruf als auserwhltes Volk befestigt wurden.
1 Vgl. Oberbayern mit 300 Quadratmeilen oder 16700 qkm Flcheninhalt.
2 Vgl. Mnchen mit 520 m Hhe.
Stich, Lehrbuch der Geschichte. I. Bd. 4. Auflage. 2
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TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Abraham Abraham Isaak Isaak Jakob Joseph Jakob
Extrahierte Ortsnamen: Syrien Philista Juda Juda Kanaan Niederland Berg_Tabor Galila Jerusalem Juda Pal-stina Chalda Hebron Israel Gosen Nildelta Oberbayern
a) in Nordgriechenland-.
1. der Olymp an der Grenze zwischen Macedonien und Thessalien, der hchste Berg Griechenlands (3000 m hoch1; bei Homer "Oavfinog, der Wohnsitz der Götter). An den Olymp schlieen sich Ossa und Pelion an (Sage von den himmelstrmenden Giganten);
2. der rauhe Pindus, das Rckgrat" Nordgriechenlands;
3. der Othrys im Norden des Malischen Busens;
b) in Mittelgriechenland:
1. der ta; der im Altertum schmale Pa zwischen der Abdachung des ta und dem Malischen Meerbusen, die Thermophlen2, galt als Schlssel zum eigentlichen Griechenland (480, 352, 191);
2. der doppelgipflige Parna (2500 m)3, sast von allen hheren Stellen Mittelgriechenlands sichtbar;
3. der Musenberg Helikon mit der Quelle Hippokrene, die durch den Hufschlag des Musenpferdes Pegasus entstanden sein sollte; der Kithron; die drei Berge Attikas: Parnes, Pentelikon und Hymettus (alle der 1000 in hoch);
c) im Peloponnes:
1. das Arkadische Bergland mit Kyllene im O. und Erhmanthus im W. als Eckbergen;
2. die nach Sden laufenden Parallelketten des Parnon und des Tahgtus (2400 m), die in den Vorgebirgen von Mala und Tnron (j. Matpan) endigen.
2. Flsse. Die Flsse Griechenlands sind infolge ihres kurzen Laufes und des durchlssigen Kalkbodens unbedeutend und nicht geeignet zur Schiffahrt.
a) in Nordgriechenland: der Penus fliet durch das malerische Tal Tempe in den Thermaischen Golf;
b) in Mittelgriechenland: der aus Nordgriechenland kommende Achelous (j. Afpropotmo, d. i. weier Flu), der grte der griechischen Flsse, ergiet sich in das Jonische Meer; der Kephksos mndet in den Kopaissee;
e) im Peloponnes: der Alphzus mndet in das Jonische Meer, der Pamisus in den Messenischen, der Eurtas.in den Lakonischen und der Jnchus in den Argolischen Meerbusen.
1 Die Zugspitze ist gleichfalls rund 3000 m hoch; doch erhebt sich der Olymp unmittelbar aus dem Meere.
2 So genannt nach dort befindlichen heien Schwefelquellen.
3 Der Watzmann (gleichfalls biceps") ist 2700 m hoch.
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18
Die höchsten Gipfel dieser Alpen reichen bis über die Schneegrenze;
die mittleren und unteren Teile sind reich an Viehweiden und Wäldern.
Man unterscheidet: a) Voralpen (ungefähr bis zu 1500 m), abgerundete
Berge, welche meistens mit Waldungen und grasreichen Bergwiesen (Matten)
geschmückt sind; d) Mittel alp e n (bis zu 2500 m), oft wild zerrissene Kalk-
selsen, auf deren höchsten Gipfeln nur noch die Zwergkiefer neben kurzen,
aber kräftigeu Alpenkräutern vorkommt; c) Hochalpen (über 2500 m); ihre
Gipfel zeigen entweder nacktes oder mit Moos bewachsenes Gestein oder sind
mit ewigem Schnee bedeckt.
Die Alpen sind reich an schönen Tälern, die sich im Schmucke
üppiger Wiese» allmählich in das Gebirg emporziehen. In den Tälern oder aus
den sanft ansteigenden Berghöhen liegen gewerbsame Städte und freund-
liche Gebirgsdörfer, letztere mit ihren h ö lzernen, aber höchst reinlich
gehaltenen Wohnhäusern, deren breite und flache Dächer zum Schutze
gegen heftige Stürme mit schweren Steinen belegt sind. Die Berglehnen
bedecken kräuterreiche Matten. Hier und auch noch zum Teil hart an der
Schneegrenze des Hochgebirgs weidet im Sommer das Vieh, der Haupt-
reichtum der Alpenbewohner. In den Sennhütten, meist nur aus
Balken roh gezimmert, betreibt der Senne oder die Sennerin die ergiebige
Milchwirtschaft mit Butter- und Käsebereitung. Im Winter deckt tiefer Sckniee
bis zum Tale herab die Landschaft. Unter großer Mühe muß dann der Älpler
aus den Heuhütten auf deu Bergen das Futter für das Vieh auf Schlitten
herabschaffen. Schmelzt die Frühlingssonne den Schnee, so entquellen den
Schneefeldern eine Menge Bäche. Schluchten und Täler sind dann belebt
vom Plätschern und Rauschen der Wasser, die von steilen Wänden und Rinn-
salen herniederstürzen. Nicht selten verbreiten im Winter und Frühjahre die
Lawiuen Schrecken; es sind das gewaltige Schneestürze, welche sich von
hohen Bergen zu Tal wälzen. Auf den höchsten Gipfeln horsten der Lämmer-
geier und der Steinadler oder klimmt die Gemse.
3. Die Gebirge links der Donau siud: der Iura, der Böhmer.
wald und das Fichtelgebirge.
Der Jura heißt bis zur Wörnitz der Schwäbische und von da ab der
Fränkische. Er begleitet die Douau bis gegen Regensburg und wendet sich
dann nordwärts bis an den Main und bis zum Fichtelgebirg. Sein nördlicher
Teil, eine Hochfläche niit lieblichen Tälern und malerischen Felsengruppen,
heißt die Fränkische Schweiz. Das Ries ist eine kesselsörmige Einsen-
kung im Jura. Es bildet den mittleren Teil des Wörnitzgebietes. — Das
Fichtelgebirg schließt das Donangebiet gegen Norden ab. Seine höchsten
Berge sind der Schneeberg und der Ochsenkopf, ersterer 1100 m, letzterer
1000 m hoch. Zur Donau geht vom Fichtelgebirg die Naab, zum Rheine
der Main, zur Elbe die Voigtläudische Saale und die Eger; im Fichtel-
gebirge stoßen daher drei Stromgebiete aneinander.
Der Böhmerwald dehnt sich von Passau an in nordwestlicher Richtung bis
zur Eger aus. Der südliche Teil (zwischen Passau und Cham) ist der eigentliche
Böhmerwald, der nördliche heißt der Oberpfälzer Wald. Dieser bildet mehr eine
Hochfläche mit einzelnen hervorragenden Gipfeln. Die höchsten Berge sind: der
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TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Hochgebirgs Donau Schwäbische Main Rheine Main Eger Eger Cham
14
Hügel und Berge unterscheidet man: Fuß, Abhang und Gipfel. Die
Vertiefungen zwischen Hügeln und Bergen werden Täler genannt. Es
sind teils Haupttäler, teils Neben- und Seitentäler. Wenn Täler
mit deu sie einschließenden Bergen in gleicher Richtung laufen, nennt man
sie Längentäler; wenn sie eine Bergkette durchbrechen, Quertäler.
Der Inn bildet in Tirol zunächst ein Längental, beim Übertritte nach
Bayern ein Quertal; das Salzachtal ist ein Nebental, das Saalachtal ein
Seitental des Inns.
Viele zusammenhängende Berge bilden ein Gebirg; eine zusammen-
hängende Reihe von Bergen heißt Ge birgsk ette, die über alle Berge führende
oberste Linie der Kamm. Derselbe besteht aus eiuer Folge von Erhebungen
oder Gipfeln und aus Einsenkungen oder Sätteln. Letztere werden als
Pässe benutzt. —*)
Nach ihrem Bane zerfallen die Gebirge in Ketten- oder Glieder-
gebirge und in Massengebirge. Erstere scheiden sich durch häufige und
starke Einschnitte in viele Teile; letztere bestehen aus eiuer hochlandartigen
Masse, welche wenig in einzelne Berge gegliedert ist. (Alpen — Skandinav.
Gebirge.)
Die Hochgebirge erheben sich über 2500 m (die Schneegrenze in
den Alpen); die Mittelgebirge erreichen die Schneegrenze nicht.**
Tätige Vulkane sind kegelförmige Berge, bei denen aus trichterförmige»
Öffnungen am Gipfel (Kratern) Feuersäulen, Rauch, glühende Steine, Asche
und Lava gewaltsam Heransgetrieben werden (Vesuv). Berge vou der Gestalt
der Vulkane und mit vulkanischen Steinen in ihrer Umgebung sind erloschene
Vulkane. Solche gibt es in der Eisel. — Erdbeben sind Erschütterungen
größerer oder kleinerer Teile des Erdbodens. —
3. Teile des Festlandes, welche nur uach drei Seiteu hin von dem Meere
umschlossen sind, nennt man Halbinseln; sind solche Landesteile kurz und
schmal, so werden sie Landzungen genannt. Afrika hängt dnrch einen
schmalen Strich Landes mit Asien zusammen. Ein solcher Landstreifen, der
zwei größere Länder verbindet und zwei Meere trennt, heißt Landenge.
Das Meeresufer führt auch die Namen: Strand, Küste oder Gestade.
Man unterscheidet Flachküsten, welche sehr niedrig sind und sich
gegen deu Meeresspiegel kaum merklich abdachen, wie dies bei den Küsten
der Nord- und Ostsee der Fall ist, und Steilküsten, welche höhere Ränder
bilden und steil zum Meere abfallen. Solche Küsten finden sich dort, wo
Hochländer oder Gebirge dicht au das Meer herautreteu. Die Steilküsten
bilden häufig Klippen, d.i. Felsen, die inselartig aus dem Wasser hervor-
ragen oder auch oft vom Wasser bedeckt sind. Solche sind an der westlichen
Küste Skandinaviens häufig. Eiue in das Meer hineinragende Erhebung
heißt Vor gebirg oder Kap.
') Suche (auf der Karte) Alpenpässe I
**) Suche (auf der Karte) Hoch- und Mittelgebirge Deutschlands!
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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Extrahierte Ortsnamen: Bayern Massengebirge Afrika Skandinaviens Deutschlands
47
D. Das obere und mittlere Wesergelnet.
Bodengestalt, Bewässerung, Klima, Erzengnisse und Erwerbsver-
Hältnisse. Das Weser-Bergland ist zu beiden Seiten der Weser von Münden
bis Minden. Seine Hauptteile sind der Teutoburgerwald und die Weser-
kette mit der Westfälischen Pforte. Prächtige Laubwälder schmücken das Gebiet.
Südlich vom Weser-Bergland erheben sich zwei gesonderte Gebirgsgruppen,
welche das Hessische Bergland bilden: das Rhöngebirg und das Vogels-
gebirg.
Das Rhöngebirg besteht meistens ans Basaltkegeln mit erloschenen
Vulkanen. Die Höhen enthalten häufig Moore und Sümpfe, aber auch
grasreiche Strecken; die Abhänge sind mit Buchenwäldern bekleidet.
Der Boden ist im allgemeinen wenig fruchtbar. Die Bewohuer nähren sich
hauptsächlich von der Schaf- und Rindviehzucht, welche durch die Berg-
wiesen und Weiden begünstigt ist, vom Flachsbau, vou der Weberei
und der Verfertigung ver schi edener Holzarbeiten. In der Vorder-
rhön ist die Wasserkuppe, an welcher die Fulda entspringt.
Das Vogelsgebirg ist gleichfalls vulkanischen Ursprungs; es hat
dicht bewaldete Kuppen und rauhes Klima. Nur der südwestliche, flachere
Teil ist fruchtbar.
Der Thüringerwald ist ein Kettengebirg mit scharf ausgeprägtem
Kamme, das einen reichen Wechsel von lieblichen Tälern mit grasreichen
Wiesen und grünenden Bergen zeigt. Die höchste Erhebung ist der Beerberg,
1000 m hoch. Das Gebirg wird von einem fleißigen Volke bewohnt, dessen
Beschäftigung im Ackerbau, in der Viehzucht und in der Eisenindustrie
besteht. Mancher Ort lebt lediglich von der Verfertigung von Holz- und
Spielwaren (Sonneberg), die bis in weite Ferne Absatz finden.
Der Harz ist ein Massengebirg, von länglich runder Grundgestalt mit
wilden Tälern, steilen Felswänden und schroffen Abhängen. Der nordwestliche
Teil, wo die höchsten Kuppen kahl über die dunklen Tannenwälder hervor-
ragen, heißt der Ober harz, der südöstliche, mit Laubholz bewachsene der
Unterharz. Der höchste Gipfel ist der Brocken (1140 m). Der Acker«
bau gibt keinen reichen Gewinn; dagegen weidet auf den Bergwiesen der
niederen Kuppen ein kräftiger Rindviehschlag (Harzkäse). Der Wald
(Holzhandel, Kohlenbrennen, Büttnerei, Bereitung von Kienruß, Pech, Teer,
dann Kräuter- und Beerensammeln) sowie der Bergbau bilden die Haupt-
nahrungsquellen für die Bewohner. Der Bergmann holt das Erz aus der Tiefe;
der Hüttenmann läutert und schmelzt es. — Gib die Gebirge des Gebietes an I
Am südöstlichen Teile des Thüringerwaldes entspringt die Werra. Sie
nimmt ihren Weg am Südwestabhange des Gebirges entlang und vereinigt
sich bei Münden (in der preußischen Provinz Hannover) mit der Fulda,
welche vom Rhöngebirge kommt.
Aus der Vereinigung der Werra und Fulda entsteht die Weser.
In ihrem Oberlauf durchströmt sie das freundliche We ser-Bergland. Bei
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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49
e)Dasfichtelgebirgeist eine hufeisenförmige, vielfach von Tälern dnrch-
schnittene Gruppe von Bergen. Seinen Namen hat es von den Fichten-
Waldungen, mit welchen Höhen und Abhänge bekleidet sind. Die hohe Lage
des Gebirgs bringt ein rauhes Klima mit sich; die Winter sind streng
und lang. Der Boden liefert nur wenig Getreide, wohl aber Kartoffeln
und Flachs; die Viehzucht ist bedeutend. Viele der Bewohner nähren
sich von der Arbeit im Walde (Holzfällen, Kohlenbrennen), vom Bergbau
aus Eisen und Kupfer, von der Ausbeute der Marmor- und
Granitlager, vom Suchen und Verkaufen der Heidel- und Preiselbeeren.
6) Das Erzgebirge zieht sich von Nordost nach Südwest auf der Grenze
zwischen Böhmen und Sachsen hin. Gegen Süden steigt es immer mehr an
und wird stets rauher und unfruchtbarer, fo daß der Ackerbau, iu dem
nördlichen Teile noch sorgfältig betrieben, hier fast ganz aushört (Keilberg
1200 m). Ausgedehnter Bergbau aus Silber, Eisen und Kohleu,
Holzschnitzerei, Weberei, Spitzenklöppelei beschäftigen Haupt-
sächlich die armen, aber genügsamen Bewohner, welche trotz ihres
Fleißes oft kaum ihre kärgliche Nahrung, vorwiegend aus Kartoffeln und Kaffee
bestehend, erringen können.
e) Das Lausitz er Gebirge ist ein wellenförmiges, wald- und sumpf-
reiches Hochland auf der linken Seite der Lausitzer oder Görlitzer Neiße.
Der höchste Berg ist die Hohe Lausche.
Die Elbe entspringt in Osterreich am Riesengebirge. Sie durchbricht
in ihrem Oberlaufe das Elbsandsteingebirge oder die Sächsische
Schweiz, so genannt wegen der engen Täler und Schluchten und der oft
seltsam gestalteten Felsen. Die Elbe ist auf ihrem ganzen Laufe in Deutsch-
land schiffbar; sie mündet unterhalb Hamburg in die Nordsee. Links kommen
ihr in Deutschland zu: die Mulde und die Sächsische (Thüringische)
Saale; rechts: die Schwarze Elster und die Havel. In diese läuft
die schiffbare Spree, welche im Spreewald zahlreiche Wasserläuse bildet,
Berlin durchfließt und bei Spandau mündet.
Bevölkerung, Staatliches, Städte. In der Lausitz wohnen Wenden,
im Tieflande nördlich von den Thüringern und Franken Sachfen.
In das Gebiet teilen sich: a) die Thüringischen Staaten; b) die
preußische Provinz Sachsen; c) das Königreich Sachsen; ä) das
Herzogtum Anhalt.
1. Thüringische Staaten, a) Das Großherzogtum Sachsen-Weimar
(3600 qkm; 400 000 Eiuw.). Es ist der größte unter den acht kleinen
Staaten Thüringens und besteht aus drei getrennten Teilen, die teils zum
Werragebiet, teils zum Saalegebiet gehören. — Hauptstadt Weimar, 32000
Einw., die zweite Heimat unserer großen Dichter Goethe, Schiller und Herder,
daher auch „Ilm-Athen" genannt. Eisenach, in der Nähe die Wartburg.
Jena, Universität, Schlacht 1806. Apolda, wichtige Baumwollindustrie.
b) Die Herzogtümer: Das Herzogtum Sachsen-Meiningen (2500
qkm; 280000 Einw.), im Gebiet der Werra am Südwestabhange des Thü«
ringerwaldes. — Die Hauptstadt ist das freundliche Meiningen an der
Offinger u. Engelbrechts Inbegriff usw Erdkunde. 28. Aufl. 4
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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93
e) Auf den Tonga- oder Freundschafts-Inseln trifft man
sanfte Menschen, die meist Christen sind und wegen der reichen Gaben der
Natur sorglos und bequem leben können.
d) Tasmania ist südlich von Australien; es ist reich an Obst, wert-
vollen Holzarten, Wolle und mineralischen Schätzen. Der Hanptort Hobart
hat einen vorzüglichen Hafen.
3. Französische Besitzungen.
Noch weiter gegen Osten als die englischen Inseln liegen die zahlreichen
Eilande der Franzosen. Die wichtigsten darunter sind die Niedrigen
Inseln und die Gesell schafts-Jn seln. Am bekanntesten ist unter
letzteren das freundliche Tahiti, das wegen seiner Schönheit und seines
zuträglichen Klimas als „Königin der Südsee" gepriesen wird. Die Be-
völkernng ist christlich.
Den Nordamerika n er n
gehören die Hawaii oder Sandwich-Jn seln. Sie liegen nahe am
Wendekreise des Krebses und habeu eiueu Flächeuiuhalt von 17000 qkm.
Die berühmteste der Inseln ist Hawaii. Daraus sind Berge mit über 4000 m
Höhe. Man baut Kaffee, Reis, Baumwolle und Zuckerrohr. Die Haupt-
stadt heißt Honolulu; es ist wichtig für die Schiffahrt zwischen Amerika
und Asien.
5. Die Niederländer oder Holländer
haben die westliche Hälfte der Insel Nen-Guiuea in Besitz. —
Stelle die deutschen (englischen, französischen, niederländischen) Kolonien
zusammen! Ordne sie nach den einzelnen Erdteilen!
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Tasmania Australien Hobart Nordamerika Hawaii Hawaii Honolulu Amerika Asien
27
Furth und Cham sind Grenzorte gegen Böhmen. Waldmünchen
an der Schwarzach, Zwirn- und Leinwandfabrikation, beträchtlicher Flachs-
bau. Neun bürg v. W.
Trausnitz an der Pfreimt, mit der Burg, in welcher Friedrich der
Schöne gefangen saß. Neumarkt am Ludwigskanal und zwar am höchsten
Punkte desselben, beträchtlicher Obst- und Tabakbau, iu der Nähe ein be-
suchtes Wildbad. Di etsu r t au der Altmühl und am Ludwigskaual, Schlacht
im Jahre 1703 zwischen den Bayern und Österreichern.
Ii. Das Stromgebiet des Rheines.
a) Gebiet des Maines.
1. Bodengestalt.
Das Fichtelgebirge. S. 18 und S. 49. Der Frankeujura. S. 20.
Die Gebirge, welche dem rechten Maiuuser vorgelagert siud, heißen:
Frankenwald, Haßberge, Rhöugebirge und Spessart.
Der Frankenwald reicht von der Thüringischen oder Voigtländischen
Saale bis znr Rodach; er besteht ans mehreren reichbewaldeten Bergrücken,
welche durch tiefe und schmale Täler geschieden sind. Die Hauptgesteiusart
ist Schiefer. Mau treibt im Frankenwald auch Bergbau auf Steinkohlen.
Die Haßberge bilden einen Landrücken am rechten Mainufer von
Bamberg und Haßfurt au bis Königshofen.
Die Hohe Rhöu hat kahle, felsige Kuppen und reich bewaldete Ab-
hänge. Der höchste Punkt ist der Kreuzberg, 930 m. Darauf steht eiu
Kloster und vor diesem zum Gedächtnisse an den Frankenapostel Kilian ein
Kreuz. Der Kreuzberg bietet eine herrliche Fernsicht.
Durch die Fulda, welche in der hohen Rhön entspringt, gehört diese
teilweise zum Quellgebiet der Weser. Gauz im Wesergebiete ist die Vorder-
rhön mit der Wasserkuppe, welche aber in Prenßen liegt.
Im Mainviereck liegt der Spessart, ein massiges Gebirge mit dunkleu
Bucheu- und Eichenwaldungen. Angebaut ist es nur an den unteren Ab-
hängen. Der höchste Gipfel ist der Geiersberg, 600 in.
Links vom Main erheben sich: der Steigerwald, der Odenwald und die
Frankenhöhe.
Der Steigerwald ist ein mit fruchtbaren Tälern abwechselndes Wald-
gebirg östlich vom Maindreieck.
Der Odenwald sendet seine Ausläufer bis zum Maiuviereck, voruehm-
lich zwischen Miltenberg und Aschaffeuburg.
Südwestlich vom Steigerwald dehnt sich eine wellenförmige Hochfläche
aus, welche die Frauke »höhe geuauut wird.
2. Bewässerung.
Der Main entsteht ans dem Roten und dem Weißen Main.
Beide vereinigen sich unterhalb Kulmbach. Der Fluß berührt: Bamberg.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Kilian Steigerwald Frauke
78
d) Palästina. — Auf einem schmalen Küstensaum wohnten an der
Ostküste des Mittelmeeres die Phönizier. Südlich und östlich von Phönizien
ist Palästina, ein Kalkhochland, das sich bis zur Arabischen Wüste erstreckt.
— Es wird vom Jordan bewässert, welcher den fischreichen See Genezareth
durchfließt und (nach einem etwa 250 km langen, südlichen Laufe) in das
(400 m unter dem Spiegel des Mittelmeeres gelegene) Tote Meer mündet
(Sodom und Gomorrha). — Das höchste Gebirge Palästinas ist der (2900 m
hohe) Libanons. I u d ä a , die südlichste Landschaft von Palästina, hat zur
Hauptstadt Jerusalem, 50000 Einw., auf einer Hochfläche mit den Höhen:
Zi o n (Burg Davids) und Moria (Kirche des heiligen Grabes). Im
Osten der (830 in hohe) Ölberg. Zwei Stunden südlich liegt Bethlehem.
In der Marienkirche zeigt man die heilige Grotte, in der Christus geboren
wurde. Nördlich von Judäa liegt die Landschaft S am ari a mit reich be-
wässerten Tälern und trefflichem Anbau. Samaria, einst die Residenz der
Könige von Israel, ist jetzt ein kleines Dorf. — In der nördlichsten Land-
schaft Galiläa, welche reich bewaldete Höhen und liebliche Täler hat, liegt,
etwa 100 km vou Jerusalem entfernt, die anmutige Bergstadt Nazareth.
Kapern anm am See Genezareth. — Östlich vom Jordan ist die Landschaft
Peräa; sie ist steppenartig und geht allmählich in die Syrisch.arabische Wüste
über.
«) Im inneren Syrien blühen auf: Aleppo oder Haleb (110000
Einw.) und Damaskus ^) 150000 Einw.); jenes ist Stapelplatz für den Handel
mit den nördlichen Nachbarländern, dieses für den Karawanenhandel und die
Pilgerzüge zwischen Konstantinopel, Bagdad und Mekka. Eisenbahn von Da-
maskns über Mediua nach Mekka. An der Küste ist der wichtige Hafen
Beirut, von wo die Eisenbahn nach Damaskus führt.
f) Arabien (3 000 000 qkm; 5 Miß. Einw.) bildet ein Mittelglied
zwischen Asien und Afrika. Nur die reiche Westküste Arabiens gehört der
Türkei. Die innere Hochfläche der Halbinsel ist wasserarm und dünn be-
wohnt von herumschweifenden Beduinen und seßhaften Bauern (Fellahs). Die
schönsten Pferde der Welt im mittleren Binnenlande. Vergl. S. 76
Abschn. £!
Mekka (45 000 Einw.). Hier wurde Mohammed, der Stifter der mo-
hammedauifcheu Religion (571 n. Chr.), geboren. Es gilt den Mohamme-
danern als heilige Stadt. Ebenso Med ina, die Grabesstadt ihres Propheten.
1. Im Küstenland, dem glücklichen Arabien, ist das türkische Ho d ei da
und das englische Aden.
2. Kankasien mit dem russischen Anteil an Armenien. Kaukasieu
liegt zwischen dem Schwarzen und Kaspischeu Meere. Soweit es nördlich
vom Kaukasus ist, gehört es zu Europa. — Der Kaukasus hat ungefähr
die Länge der europäischen Alpen. — Die tapferen, schönen Tscherkessen
wohnen an der Ostküste des Schwarzen Meeres. Eisenbahn vom Dongebiet
bis Baku und von da über Tiflis nach Batum am Schwarze» Meere.
J) Weißes Gebirge (von seinem hellen Kalkgestein).
2) Ort der Betriebsamkeit.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Palästina Jordan Palästina Davids Judäa Jordan Mohammed
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Sodom Libanons Jerusalem Burg_Davids Moria Ölberg Bethlehem Marienkirche Samaria Israel Galiläa Jerusalem Nazareth Syrisch Syrien Aleppo Damaskus Konstantinopel Bagdad Mekka Mekka Beirut Damaskus Asien Afrika Arabiens Mekka Küstenland Armenien Europa Baku Tiflis Batum
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Bevölkerung. Staatliches, Städte. An der Nordseeküste wohnen
Friesen und zwar Ostfriesen (zwischen Dollart und Jade) und Nordfriesen
(an der westlichen Seite Schleswigs und auf den Nordfriesischen Inseln).
Von Staaten und Staatsgebieten Deutschlands gehören hierher:
1. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe (S. 48).
2. Die preußische Provinz Hannover (S. 48).
3. Das Großherzogtum Oldenburg (6400 qkm; 450000 Einw,). Das
Hauptland ist am linken User der Weser in dem westlichen Teil der Nord-
deutschen Tiefebene; es hat Torf-, Geest- und Marschboden. Viehzucht und
Ackerbau sind die Erwerbszweige der Bevölkerung. — An der Hunte liegt
die durch ihre bedeutenden Pferdemärkte bekannte Residenzstadt Oldenburg.
— Zu Oldenburg gehören noch: das Fürstentum Lübeck (au der Ostsee)
mit der Stadt Eutin und das Fürstentum Birkeufeld (aus der Südseite
des Hunsrücks). Eisenindustrie und Achatschleiferei.
4. Die Freie Stadt Bremen (250 qkm; 280000 Einw. im Gebiet)
ist der zweite Seeplatz des Deutschen Reiches. Einfuhr von Tabak, Baum-
wolle, Petroleum; Ausfuhr deutscher Erzeugnisse und Fabrikate. Sitz der
großen Schiffahrtsgesellschaft „Norddeutscher Lloyd". Prächtiges Rathaus.
G. Nordostdeutsches Tiefland samt oberem Odergelmte.
Bodengestalt, Bewässerung, Klima und Erzeugnisse. Den Oberlauf
der Oder begleiten, nordwestlich gerichtet, die Sudeten. Sie bestehen aus
fünf getrennten Zügen. Es gehören dazn:
a) das Mährische Gesenke, ein niederes Bergland mit Laubwaldungen;
sein höchster Punkt ist der Altvater (1500 m). Nordwestlich folgt
b) der Glatzer Gebirgsrand, eiu rechteckiges Hochkesselland, wichtig
für Verkehr und Handel. Der Paß von Landshut-Trautenau scheidet den
Gebirgsrand von
c) dem Riesengebirge, welches wallartig emporsteigt. Der höchste
Punkt ist die Schneekoppe (1600 m). In den Tälern und an niederen
Berglehnen ist das Gebirge dicht bewaldet; in den Höhen aber schrumpfen
die Nadelhölzer zu Zwergkiefern zusammen oder es bedecken nur mehr Gräser
und Kräuter deu Boden. Hier betreibt der arbeitsame Gebirgsbewohner in
zerstreut liegenden Sennhütten (Banden) Milchwirtschaft. Vom Oktober bis
zum Mai, iu welcher Zeit hoher Schnee das Gebirge deckt, liegen die meisten
Bauden öde und verlassen. — Die Leinwandfabrikation steht im Riesen-
gebirg auf hoher Stufe. Es euthält auch ergiebige Erzlager; deshalb liefert
der Bergbau eine beträchtliche Ausbeute. Westwärts schließt sich ohne
tieferen Einschnitt an
6) das Jsergebirge, aus welchem die Jser zur Elbe, die Lausitzer
Neiße zur Oder stießt. An der linken Seite dieses Neißetales steht nord-
westlich
e) das Lausitzer-Gebirge. — Dieses geht über in das Elbsand-
st e i n g e b i r g.
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